Glossar

Nachfolgend finden Sie eine Zusammenstellung wichtiger Begriffe zur sexuellen und geschlechtlichen Vielfalt.

Es handelt sich hierbei um Erläuterungen und keine Definitionen, um jedem Menschen die Freiheit zu lassen, die eigene sexuelle und geschlechtliche Identität selbst zu definieren.

Die Abkürzung LSBTIQ* steht für: Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans*, inter*, nicht-binäre und queere Menschen.

Das Sternchen* steht hier für all die sexuellen Orientierungen und geschlechtlichen Identitäten, die nicht direkt Teil der Abkürzung sind, es soll also die gesamte Vielfalt queerer Identitäten sichtbar machen.

Häufig findet man statt LSBTIQ* auch die Abkürzung LGBTQI*. Dabei handelt es sich um die englische Variante (lesbian, gay, bisexual, trans*, queer, inter*). Auch andere Variationen sind üblich, teilweise mit weiteren Buchstaben wie A für asexuell, aromantisch und agender oder einem Plus+ anstelle des Sternchens* am Ende.

Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG), auch bekannt als Antidiskriminierungsgesetz, untersagt Benachteiligungen aus rassistischen Gründen oder wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität durch private Akteur_innen oder in der Arbeitswelt.

Die Vorsilbe allo- (griech. anders) wird als Gegenstück zur Vorsilbe a- in aromantisch und asexuell genutzt und beschreibt Personen, die grundsätzlich eine sexuelle (allosexuell) oder romantische (alloromantisch) Anziehung gegenüber anderen Menschen verspüren.

Als Ally (engl. Verbündete_r / Unterstützer_in) bezeichnet man Personen, die nicht Teil einer marginalisierten Gruppe sind, sich aber aktiv für deren Rechte und Anliegen einsetzen. Allies nutzen ihre Position (und ihr Privileg), um die Belange der marginalisierten Gruppe zu unterstützen und sich für Gleichstellung und Akzeptanz einzusetzen. Das bedeutet zum Beispiel, dass sie einschreiten, wenn sie Diskriminierungen gegen Mitglieder dieser Gruppe erleben.

Die Vorsilbe a- (griech. nicht) wird sowohl im Kontext sexueller und romantischer Orientierungen als auch geschlechtlicher Identität genutzt.

So beschreiben die Begriffe asexuell und aromantisch Personen, die keine bzw. wenig sexuelle (asexuell) oder romantische (aromantisch) Anziehung gegenüber anderen Menschen verspüren.

Agender / ageschlechtlich hingegen ist eine geschlechtliche Identität, die Personen beschreibt, die sich keinem Geschlecht zugehörig fühlen oder das Konzept von Geschlecht ablehnen.

„Das binäre westliche Geschlechtermodell bzw. das Zweigeschlechtermodell beruht auf der Annahme, es gäbe ausschließlich die zwei Geschlechter „Mann“ und „Frau“ bzw. nur Männer und Frauen seien die geschlechtliche Norm. Alle anderen Geschlechtsidentitäten werden dabei nicht mitgedacht.

Auf Grundlage dieser Annahme gibt es „Männer“- und „Frauentoiletten“, „Damen“- und „Herrenmode“, „Herren“- und „Damenteams“ im Sport, die auch in eigenen „Herren“- und „Damenligen“ spielen. Das binäre Geschlechtermodell wirkt sich also auf alle gesellschaftliche Bereiche aus. Menschen, die sich außerhalb dieser Zuordnung bewegen – wie zum Beispiel inter* und/oder nicht-binäre Personen – haben keinen Zugang zu diesen klar geschlechtlich getrennten Angeboten, werden ausgeblendet und dadurch gänzlich ausgeschlossen bzw. müssen sich falsch zuordnen.“

Quelle: Netzwerk Geschlechtliche Vielfalt Trans* NRW – Glossar (ngvt.nrw)

Menschen, die sich als bi (lat. zwei) identifizieren, fühlen sich zu Menschen verschiedener Geschlechter (mind. zwei) hingezogen.

Cis (lat. diesseits) oder cisgeschlechtlich ist das Gegenstück zu trans* und bezeichnet Menschen, die sich mit dem Geschlecht identifizieren, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde.

Als Coming-out (engl. Herauskommen) wird der Prozess bezeichnet, in dem eine Person sich ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität bewusstwird und beginnt, diese anderen Menschen mitzuteilen. Coming-out ist meist ein lebenslanger Prozess, der in neuen Umgebungen oft wiederholt werden muss. Im Gegensatz zum Coming-out als selbstbestimmtem Prozess steht das Outing, das von anderen betrieben wird.

Ein Deadname (engl. toter Name) ist ein alter, abgelegter Vorname. Meist handelt es sich dabei um den Geburtsnamen von trans* Personen, die einen neuen Namen haben. Die Nutzung eines Deadnames ist für betroffene Personen sehr verletzend und sollte daher grundsätzlich vermieden werden.

Diskriminierung bezeichnet die Benachteiligung von Menschen aufgrund bestimmter Merkmale wie ethnische oder soziale Herkunft, Alter, Behinderung, Religion oder eben auch sexuelle Orientierung und geschlechtliche Identität.

Oft gibt es spezielle Begriffe für bestimmte Arten von Diskriminierung, so bezeichnet z.B. Transfeindlichkeit die Diskriminierung von trans* Personen oder Homofeindlichkeit die Diskriminierung von Lesben und Schwulen. Der Begriff Feindlichkeit ist dabei dem der Phobie vorzuziehen, da es sich bei Phobien um medizinische Diagnosen und daraus folgendes, unfreiwilliges Verhalten handelt und nicht, wie bei Transfeindlichkeit etc., um bewusst ausgrenzendes Verhalten.

Neben den Geschlechtseinträgen weiblich und männlich gibt es in Deutschland seit Ende 2018 auch den Eintrag divers. Dabei handelt es sich nicht um ein drittes Geschlecht, sondern um einen Sammeleintrag, der geschlechtliche Variationen jenseits des Binären abbilden soll und sich vornehmlich an inter* Personen richtet. Aber auch trans* und nicht-binäre Menschen haben unter bestimmten Voraussetzungen die Möglichkeit, ihren Geschlechtseintrag ändern zu lassen. Außerdem ist es bereits seit 2013 unter bestimmten Voraussetzungen möglich, den Geschlechtseintrag offen zu lassen.

Der Begriff Diversity kommt aus dem Englischen und bedeutet Vielfalt / Diversität.

In der Regel werden unter Diversität Merkmale wie ethnische Zugehörigkeit, soziale Herkunft, geschlechtliche Identität, sexuelle Orientierung, Behinderung, Alter und Religion gefasst, wobei die Perspektive um viele (individuelle) Merkmale erweitert werden kann.

Diversity Management ist die gezielte Gestaltung gesellschaftlicher und personeller Vielfalt zum Abbau von Diskriminierung und zur Herstellung von Chancengleichheit.  Auch wird die Unterschiedlichkeit der Mitglieder einer Organisation als Potenzial erkannt, wertgeschätzt und aktiv genutzt.

Endo bezeichnet Personen, die nicht inter* sind, also deren Körper nach medizinischen Normen als eindeutig männlich oder weiblich eingeordnet werden können.

Die Abkürzungen FINTA (Frauen, inter*, nicht-binäre, trans* und agender Menschen) und FLINT (Frauen, Lesben, inter*, nicht-binäre und trans* Menschen) werden genutzt, um anzugeben, wer in (aktivistischen) Räumen oder zu bestimmten Veranstaltungen willkommen ist.

Der englische Begriff Gender bedeutet wörtlich übersetzt zwar Geschlecht, meint aber spezifischer die soziale Dimension von Geschlecht. Im Englischen unterscheidet man daher auch zwischen gender, also dem sozialen Geschlecht, und sex, dem biologischen Geschlecht, das Personen aufgrund körperlicher Merkmale zugeordnet wird.

Das soziale Geschlecht umfasst sowohl die geschlechtliche Identität einer Person, meint aber auch die soziokulturellen Strukturen, Vorstellungen und Erwartungen an Geschlecht, beispielsweise In Form von Geschlechterrollen und -klischees.

Die geschlechtliche Identität einer Person bezeichnet, mit welchem Geschlecht bzw. welchen Geschlechtern sich diese selbst identifiziert. Dabei muss die geschlechtliche Identität nicht mit dem Geschlecht übereinstimmen, das der Person bei der Geburt zugewiesen wurde. Beispiele für geschlechtliche Identitäten sind cis, trans*, inter* und nicht-binär.

Menschen, die sich als hetero (griech. ungleich) identifizieren, fühlen sich zu Menschen des bzw. eines anderen Geschlechts hingezogen.

In der westlichen Gesellschaft gilt Heterosexualität als Norm – siehe dazu auch Heteronormativität. Daher wird der Begriff Heterosexualität im Normalfall für Männer, die sich zu Frauen hingezogen fühlen, und Frauen, die sich zu Männern hingezogen fühlen, verwendet.

Heteronormativität ist eine Sichtweise, die Heterosexualität und binäre cis-Geschlechtlichkeit als Norm ansieht und eine häufige Ursache für Diskriminierung von LSBTIQ* Menschen ist.

Menschen, die sich als homosexuell (griech. gleich) identifizieren, fühlen sich zu Menschen des eigenen oder eines ähnlichen Geschlechts hingezogen. Homosexuelle Männer bezeichnen sich oft als schwul, homosexuelle Frauen als lesbisch.

Inter* (lat. zwischen) ist eine Bezeichnung für Menschen, deren biologischen Geschlechtsmerkmale (z.B. Chromosomen oder Genitalien) nicht den medizinischen Normen von eindeutig weiblich oder eindeutig männlich entsprechen. Intergeschlechtlichkeit ist ein Spektrum und das Sternchen* hinter dem Adjektiv inter* steht dementsprechend auch für die Vielfalt an inter* Identitäten und die verschiedenen Begriffe, die diese beschreiben können.

„Intersektionalität (von engl. intersection = „Schnittpunkt, Schnittmenge“) bedeutet, dass verschiedene soziale Kategorien – also z. B. Geschlecht, Sexualität, Hautfarbe, Herkunft, Religion, Alter, soziale Herkunft – miteinander verwoben sind und deshalb nicht getrennt voneinander betrachtet werden können. Das heißt, dass auch verschiedene Diskriminierungsformen wie z. B. Rassismus, Homo– und Trans*feindlichkeit zusammenhängen und in diesen Zusammenhängen betrachtet werden müssen. Bei einer intersektionalen Betrachtung wird analysiert, wie unterschiedliche Diskriminierungsformen zusammenwirken und welche Wechselwirkungen sie haben. Schließlich hat jeder Mensch mehrere Zugehörigkeiten (siehe Mehrfachzugehörigkeit/Mehrfachdiskriminierung), die zu Ausschlüssen oder Einschlüssen führen können. Ein Begriff, der diese unterschiedlichen Ebenen/Dimensionen ausdrückt, lautet mehrdimensionale Diskriminierungen.“

Quelle: Broschüre: Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt in der Migrationsgesellschaft » #Mehr als Queer

Als lesbisch bezeichnen sich häufig Frauen und nicht-binäre Personen, die sich zu Frauen hingezogen fühlen.

Nicht-binäre Personen sind Menschen, deren geschlechtliche Identität vom binären Geschlechtssystem abweicht, weil sie sich nicht oder nur teil- oder zeitweise als Mann oder Frau identifizieren. Nicht-binär ist daher auch ein Überbegriff für verschiedene geschlechtliche Identitäten wie agender (keinem Geschlecht zugehörig) oder genderfluid (eine wechselnde Geschlechtsidentität, z.B. mal weiblich, mal nicht-binär, etc.).

Im Gegensatz zum Coming-out ist ein Outing kein selbstbestimmter Prozess. Jemanden zu outen bedeutet, dessen geschlechtliche Identität oder sexuelle Orientierung anderen Personen mitzuteilen, meist ohne die Zustimmung der betroffenen Person.

Menschen, die sich als pan (griech. alle) identifizieren, fühlen sich zu Menschen aller Geschlechter hingezogen bzw. das Geschlecht einer Person spielt für ihre Anziehung keine Rolle.

Privilegien sind Vorteile und Chancen, von denen Angehörige einer Mehrheitsgruppe profitieren, häufig zum Nachteil marginalisierter Personen. Privilegien sind dementsprechend auch das Gegenstück zu Diskriminierung.

Privilegierte Menschen finden weniger Barrieren beim Zugang zu bestimmten Ressourcen vor. Oft nehmen privilegierte Menschen ihren Status als selbstverständlich wahr und sind sich ihrer Privilegien bzw. der Tatsache, dass andere Menschen eben nicht automatisch die gleichen Vorteile und Chancen haben, nicht bewusst.

Ein Beispiel für ein Privileg ist die Ehe, denn für heterosexuelle Menschen ist diese meist eine selbstverständliche Möglichkeit, für viele Mitglieder der LSBTIQ* Community ist sie in Deutschland erst seit 2017 eine Option und in vielen Ländern ist eine Eheschließung für gleichgeschlechtliche Paare nach wie vor nicht möglich.

Wenn es im Kontext von Diversity um Pronomen geht, sind damit die kleinen Worte gemeint, die genutzt werden, um einen Bezug auf Dritte herzustellen. Klassischerweise sind das im Deutschen die beiden binären Pronomen sie/ihr und er/ihm. Darüber hinaus gibt es zwar noch das neutrale bzw. sächliche es/ihm, das einige nicht-binäre Menschen auch als Selbstbezeichnung nutzen, das im allgemeinen Sprachgebrauch aber überwiegend Dinge meint und nicht als Fremdbezeichnung für Personen genutzt werden sollte. Daher nutzen viele nicht-binäre Menschen sogenannte Neopronomen (neo = lat. neu), die Geschlechtsidentitäten jenseits der binären Optionen von sie/ihr und er/ihm abbilden.

Zu den weiter verbreiteten deutschen Neopronomen gehören sier/siem und xier/xiem, das aus dem Schwedischen entlehnte hen oder auch they/them bzw. eingedeutsch dey/dem, das aus dem Englischen kommt und dort schon seit Jahrhunderten als Pronomen für Personen verwendet wird, deren Geschlecht unbekannt ist. Manche Menschen möchten auch, dass anstelle von Pronomen ihr Name für sie benutzt wird und geben dann zum Beispiel hinter ihrem Namen den Zusatz „kein Pronomen“ an.

Beispiele:

Xier/xiem: Xier ist neu hier. Das ist xieser Büro.

Hen: Hen ist neu hier. Das ist hen Büro.

Dey/dem: Dey ist neu hier. Das ist deren Büro.

Vorname: Sam ist neu hier. Das ist Sams Büro.

Häufig werden Pronomen im Format Nominativ/Dativ angegeben, so wie auch in diesem Text, und zum Beispiel in Emailsignaturen oder Profilnamen hinter den Namen gestellt: Sam Müller (xier/xiem).

Queer wird heute oft als Selbstbezeichnung von Menschen genutzt, deren sexuelle Orientierung oder geschlechtliche Identität von der heteronormativen Norm abweicht. Es wird teils wie die Abkürzung LSBTIQ* als Sammelbegriff für die Community genutzt, teils aber auch als konkrete Beschreibung, z.B. genderqueer. Zudem wird es im wissenschaftlichen Kontext genutzt, um Theorien und Studienrichtungen zu bezeichnen, die oft interdisziplinär und intersektional versuchen heteronormatives Schubladendenken aufzubrechen.

Da queer seinen Ursprung als Schimpfwort im Englischen hat, lehnen manche Mitglieder der LSBTIQ* Community den Begriff, insbesondere als Fremdbezeichnung, allerdings auch ab.

Eine Regenbogenfamilie ist eine Familie, in der mindestens ein Elternteil schwul, lesbisch, bisexuell, trans*, inter*, nicht-binär oder queer ist.

Quadratischer Flaggenausschnitt: Sechs Querstreifen, in den folgenden Farbe (von oben nach unten): Rot, Orange, Gelb, Grün, Blau, Lila

LSBTIQ* Pride Flagge Regenbogen-flagge

Die Regenbogenflagge wurde 1978 in San Francisco von dem amerikanischen Künstler Gilbert Baker entworfen, damit schwule Aktivisten ein positives Symbol für ihre Aktionen hatten. Mit ihren heute sechs Farben (früher waren es acht) gilt sie als Zeichen der Vielfalt und des Stolzes der internationalen LSBTIQ* Community. Dementsprechend wird sie im Englischen auch als pride flag, also Flagge des Stolzes, bezeichnet.

Progress-Flagge

Progress-Flagge

Eine Variation der Regenbogenflagge ist die Progress-Flagge. Sie wurde in ihrer ursprünglichen Form 2017 von dem_r nicht-binären Grafikdesigner_in Daniel Quasar entworfen. Zusätzlich zu den bekannten Streifen der Regenbogenflagge enthält sie auch die Farben der Trans-Pride-Flagge (hellblau, rosa und weiß) sowie einen braunen und schwarzen Streifen. Letztere stehen dabei zum einen für BIPoC (Black, Indigenous and People of Color), der schwarze Streifen soll allerdings auch all jene repräsentieren, die an den Folgen von AIDS gestorben sind bzw. mit dem Stigma einer HIV-Infektion leben. In ihrer aktualisierten Version enthält die Flagge außerdem das Symbol der Inter-Pride-Flagge, einen lila Ring auf gelbem Grund.

Zudem gibt es zu nahezu jeder sexuellen Orientierung und geschlechtlichen Identität eine eigene Pride-Flagge.

Die romantische Orientierung beschreibt, zu welchem Geschlecht bzw. welchen Geschlechtern sich ein Mensch emotional bzw. romantisch hingezogen fühlt. Die romantische Orientierung eines Menschen kann, muss aber nicht deckungsgleich mit dessen sexueller Orientierung sein.

Im allgemeinen Sprachgebrauch werden Begriffe wie heterosexuell, homosexuell und bisexuell oft verwendet, um romantische und sexuelle Orientierung gleichermaßen zu beschreiben. Wenn romantische und sexuelle Orientierung nicht deckungsgleich sind, werden für erstere zur Unterscheidung aber auch Begriffe wie heteroromantisch, homoromantisch und biromantisch verwendet – also dieselben Vorsilben mit einer anderen Endung.

Als schwul bezeichnen sich häufig Männer und nicht-binäre Personen, die sich zu Männern hingezogen fühlen.

Die sexuelle Orientierung beschreibt, zu welchem Geschlecht, bzw. welchen Geschlechtern sich ein Mensch körperlich bzw. sexuell hingezogen fühlt. Die sexuelle Orientierung eines Menschen kann, muss aber nicht deckungsgleich mit dessen romantischer Orientierung sein.

Im allgemeinen Sprachgebrauch werden Begriffe wie hetero-, homo- und bisexuell oft verwendet, um romantische und sexuelle Orientierung gleichermaßen auszudrücken.

Die Abkürzung TERF kommt aus dem Englischen und steht für trans-exclusionary radical feminists, also trans* Personen ausschließende_r radikale_r Feminist_innen. Sie sind der Ansicht, dass es nur zwei Geschlechter gibt und diese sich durch körperliche Merkmale voneinander unterscheiden, entsprechend des binären Geschlechtersystems. TERFs sind dabei vor allem trans-misogyn und weigern sich, trans* Frauen als Frauen anzusehen und versuchen diese aktiv aus Räumen und Organisationen für Frauen auszuschließen.

Trans*, Transgeschlechtlichkeit oder das englische transgender sind Überbegriffe für alle Menschen, die sich nicht mit dem Geschlecht identifizieren, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde. Trans* (lat. jenseits) ist somit das Gegenstück zu cis. Trans* Personen können sich als männlich oder weiblich identifizieren, oder auch als nicht-binär. Dementsprechend steht das Sternchen* hinter dem Adjektiv trans* auch für die Vielfalt an trans* Identitäten und die verschiedenen Begriffe, die diese beschreiben können, wie beispielsweise transgeschlechtlich oder transgender.

Die Begriffe Transsexualität und transsexuell werden aufgrund ihres Ursprungs im medizinischen Kontext heute von vielen trans* Personen abgelehnt.

Der Unterstrich_ (auch Gender-Gap) wird wie das Sternchen* oder der Doppelpunkt: als Platzhalter verwendet, um alle Geschlechter und Identitäten über das binäre Geschlechtermodell hinaus zu berücksichtigen. So werden beim Lesen mehr als nur zwei Geschlechter eingeschlossen. Ausgesprochen wird das Gender-Gap durch eine kurze Pause zwischen den getrennten Wortteilen.